Müssen wir noch einmal neu Lesen lernen?

Bill Gates 1984, erstmals auf dem Cover des Time Magazine.

Vor dreißig Jahren, im April 1984, war Microsoft-Gründer Bill Gates erstmals auf dem Cover des „Time Magazine“. Den Satz, den die Redaktion über das lächelnde Gesicht des damals Achtundzwanzigjährigen stellte, hätte sie ebenso vergangene Woche schreiben können: „Computer Software – Die Magie im Inneren der Maschine“. So gilt es bis heute: Unverstandene Mathematik, zur Magie verklärt, in ein uneinsehbares Inneres verbannt, den Maschinen untergeschoben. Kein massenmediales Infotainment hat an diesem Denken je etwas geändert. Stattdessen beginnt im Januar „CSI: Cyber“ und damit der nächste Versuch einer Verherrlichung angeblicher Allwissenheit tatsächlich omnipräsenter Computersysteme.

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„Nur die Dummen hoffen auf Frieden“

Zu viel Panorama!

Zu viel Panorama!

In den vergangenen Tagen kam mir auch mal die Idee, etwas zum Krieg zwischen Israel und Hamas zu schreiben. Nicht so sehr wegen der Angriffe, sondern wegen der moralischen Ausbeutung die das Thema mit sich bringt, auch, weil es inhaltlich wenig über den Ort des Geschehens zu berichten gibt. Man kann nicht einfach nach Gaza fahren, also machen es wenige. In Deutschland ist der Krieg ohnehin eher Angelegenheit für Kommentare als für Berichterstattung. Man kann also auch gleich zu alten Büchern greifen und das grundsätzliche Problem angehen: Die Fragen des Wollens und Dürfens sind immer auch moralische. Nur zur Ansichtssache werden sie dadurch nicht automatisch.

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