Kategorie: Wirtschaft

  • Zum Unterschied von Managementmoden und Managementkonzepten

    Managementmoden sind – wie Moden generell – zeitlich befristet. Eine Managementmode steht häufig nur eine sehr kurze Zeit im allgemeinen Fokus der Aufmerksamkeit und verliert dann häufig schnell an Attraktivität. In vielen Fällen nutzen sich Managementmoden langsam ab, manchmal verlieren sie aber sehr schnell an Popularität, weil klar wird, dass sich die sehr weitgehenden Versprechen…

  • Die „Erfindung“ von Managementmoden

    Die Personen, die bei der Entstehung einer Managementmode einander maßgeblich beeinflussen, können unterschiedliche Hintergründe haben. Einige sind in der Wissenschaft verankert und präsentieren ihre Überlegungen als Ergebnis empirischer, andere entwickeln die Konzepte aus ihrem Beratungsgeschäft heraus und stellen diese als Ergebnis ihres Kontaktes mit einer Vielzahl von unterschiedlichen Organisationen dar. Wiederum andere präsentieren ihr Organisationskonzept…

  • Was sind Managementmoden

    Man kann in Diskussionen über Managementkonzepte alleine schon dadurch Effekte erzielen, dass man die in den letzten Jahrzehnten propagierten Managementmoden aufzählt: „Organische Unternehmensform“, „synthetische Organisation“, „Adhocratie“, „Theory Z“, „Modell J“, „System 5“, „integrativ-innovative Systeme“, „vielzellige Organisation“, „schlankes Unternehmen“, „reengineerte Unternehmung“, „modulare Fabrik“, „fraktale Fabrik“, „responsive Organisation“, „erforderliche Organisation“, „lernende Organisation“, „intelligente Organisation“, „wissensgenerierende Unternehmung“, „kollaboratives…

  • Vom Nutzen von Managementmoden

    Vom Nutzen von Managementmoden

    Managementmoden ziehen zwangsläufig Kritik auf sich. Wirtschaftswissenschaftler bemängeln, dass die Verfechter von Managementmoden mit einem simplen Verständnis von Organisationen arbeiten, das mit der Realität von Organisationen wenig zu tun hat. Sozialwissenschaftler beklagen, dass der Heizwert vieler Managementbücher deren Erkenntniswert bei Weitem übersteigt. Soziologen stellen fest, dass Managementmoden so wenig zu vermeiden sind wie der jährliche…

  • Wie man aus Nationalsozialisten Demokraten gemacht hat –

    Die Funktion eines Beschweigens der Vergangenheit Spätestens Mitte der 1950er Jahre musste „niemand mehr befürchten, wegen seiner NS-Vergangenheit von Staat und Justiz behelligt zu werden“. Angeheizt von den „vergangenheitspolitischen Forderungen der rechten Kleinparteien“ hätte, so die Einschätzung des Historikers Norbert Frei, eine „Allparteienkoalition“ des Bundestages, die „nach der Kapitulation aufgezwungene individuelle Rechenschaftslegung“ beendet. Fast alle…

  • Die Schwierigkeit, Nationalsozialisten zu Demokraten zu machen

    Die Geschichte der frühen Bundesrepublik ist deswegen spannend, weil in der Nachkriegszeit Millionen von überzeugten Nationalsozialisten ihre Einstellungen und ihr Verhalten so änderten, dass sie sich nicht nur mit der freiheitlich-demokratischen Grundordnung arrangierten, sondern nicht selten auch an zentralen Stellen in Politik, Recht, Wissenschaft, Wirtschaft und in den Massenmedien zu ihrer Stabilisierung beitrugen. So wie…

  • Von der Verklärung der Informalität zur Hoffnung auf Formalität

    Zur grundlegenden Umstellung einer Führungskonzeption Nach dem Niedergang des NS-Staates war unklar, welche Führungsmodelle in der Bundesrepublik Deutschland als akzeptabel angesehen werden würden. Das klassische autoritäre Führungsmodell hatte an Akzeptanz verloren, aber es war unklar, welches Modell die an die Idee der Gemeinschaft angelehnte Führungskonzeption der Nationalsozialisten ablösen würde. In dieser Situation bot Höhn mit…

  • Die Wiederkehr des Gemeinschaftsgedankens in der Debatte über die Organisationskultur

    Nachdem in der frühen Bundesrepublik auf formale Steuerung abzielende Konzepte im Managementdiskurs dominierten, erlebte die informale Steuerung ab den 1970er Jahren im Rahmen der Debatte über Organisationskultur eine Renaissance. Bei der Propagierung der Organisationskultur als Erfolgsfaktor wurden Vorstellungen von Gemeinschaft reaktiviert, die schon in der Idee der Werksgemeinschaft in der Weimarer Republik und später im…

  • Über die überraschende Ähnlichkeit zweier Managementkonzepte

    Was Peter F. Druckers „Management by Objectives“ mit Reinhard Höhns „Führung im Mitarbeiterverhältnis“ gemeinsam hat In allen bekannteren – und meist mit Neuigkeitsanspruch vorgetragenen –Managementkonzepten werden Organisationsprinzipien verwendet, die bereits seit Anfang des 20. Jahrhunderts sowohl durch theoretische Ausarbeitungen als auch durch praktische Experimente bekannt sind. Schon vor über hundert Jahren wurde mit strikt hierarchisch…

  • Die autoritäre Führung in Abgrenzung zum kooperativen Führungsmodell

    Managementmodelle sind darauf angewiesen, sich als etwas Neues zu präsentieren. Wird ein Managementkonzept lediglich als konsequente Fortsetzung bereits bestehender Konzepte dargestellt, erregt es nicht die nötige Aufmerksamkeit. Neue Modelle sind deswegen gezwungen, sich gegenüber den Konzepten zu positionieren, die vorher in Organisationen propagiert wurden. Integrative organische Organisationsmodelle werden mechanischen, segmentierten Organisationsmodellen gegenübergestellt; innovative, wandlungsfähige Organisationskonzepte…

  • Die Wiederentdeckung der Hierarchie in der Nachkriegszeit

    Der Wandel von Führungskonzepten vom Nationalsozialismus zur Bundesrepublik Deutschland Während der NS-Zeit dominierte die Vorstellung, dass sich die Führungsfrage wie von selbst aus der Gemeinschaft ergebe. Führer sei, so der Staatsrechtler Reinhard Höhn zu Beginn des NS-Staates, derjenige, „der, aus der Gemeinschaft gewachsen, am stärksten die Gemeinschaftsgehalte in sich“ trage und „für die Gesamtheit richtungsgebend“…

  • Die Führung über Ziele

    Die Konzeption des ersten Managementkonzepts in der Bundesrepublik Deutschland Während der NS-Zeit dominierte die Vorstellung, dass die in der Volksgemeinschaft eingebetteten Menschen eine mit Sinn aufgeladene Tätigkeit erfüllen würden. So wurde von den Vertretern eines nationalsozialistischen Führungskonzepts propagiert, dass jede Tätigkeit im NS-Staat einen Sinn habe, wenn sie „der Allgemeinheit zum Nutzen gereicht“. Gemeinnutz, so…