
Managementmoden sind – wie Moden generell – zeitlich befristet. Eine Managementmode steht häufig nur eine sehr kurze Zeit im allgemeinen Fokus der Aufmerksamkeit und verliert dann häufig schnell an Attraktivität. In vielen Fällen nutzen sich Managementmoden langsam ab, manchmal verlieren sie aber sehr schnell an Popularität, weil klar wird, dass sich die sehr weitgehenden Versprechen nicht erfüllen. Eine neue, auf den Markt drängende „heiße“ Managementkonzeption verdrängt eine ehemals angesagte Managementmode.
Ob man die Vorschläge als klassische Form der Organisation, als Managementkonzept, als bewährtes Verfahren, als optimale Praxis, als Managementmode oder gar als kurzlebigen Trend darstellt, hängt von der Perspektive des Beobachters ab. Während Kritiker darauf verweisen, dass es sich bei einem Konzept lediglich um die Renaissance eines schon lange bekannten Organisationsprinzips handelt und deswegen ein baldiges Verschwinden prognostizieren, würden die Verfechter eines Managementvorschlags ihr Konzept selbst entwerten, wenn sie es als Managementmode darstellen würden. Die Anhänger eines Konzepts träumen davon, dass sie eine neue Organisationsform gefunden haben, die in einigen Jahrzehnten als klassisch eingeschätzt werden wird, während Skeptiker darauf verweisen, dass es sich lediglich um eine Neumischung altbekannter Prinzipen handelt, die sich schnell als gefährliche Managementmarotte herausstellen wird.
Von einer distanzierteren Position könnte man argumentieren, dass man erst aus zeitlicher Distanz beurteilen kann, ob es sich bei einer Managementkonzeption um eine vergängliche Managementmode oder um ein zeitloses Managementprinzip handelt. Wenn eine Managementkonzeption mit der Zeit verblasst, ist dies ein deutliches Indiz dafür, dass es sich um eine Managementmode gehandelt hat. Wenn die Konzeption auch nach Jahrzehnten in der Diskussion ist und in Managementbüchern diskutiert wird, spricht vieles dafür, dass es sich um weitgehend zeitlose Prinzipien handelt.
Aus „Managementmoden nutzen. Eine sehr kurze Einführung“ (Springer VS 14,90). Die Publikation der Auszüge soll die Auseinandersetzung mit den Überlegungen zu Managementmoden ermöglichen.

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