Noch nutzt die „Verorganisierung“ dem „Islamischen Staat“
Eine Antwort auf Stefan Kühl und die „Verorganisierung“ des Islamismus
Stefan Kühls Essay zur „Verorganisierung des Islamismus“ unternimmt zunächst einen wertvollen und wichtigen Schritt: Als soziale Bewegung betrachtet, wird die Debatte zu dem, was Kühl als „Islamismus“ benennt, weggerückt von der derzeitigen Ratlosigkeit theologischer Analyse im arabischen Raum und Europa.[1] Kühl findet also eine Perspektive, die sich nur am Rande mit Religion auseinandersetzt und somit die Problematik des Verhältnisses zwischen jihadistischem Salafismus und einem moderaten Islam umgehen kann und darf. Doch führt die zunehmende „Verorganisierung“ den sogenannten „Islamischen Staat“ tatsächlich wie Kühl andeutet in das von Friedhelm Neidhardt[2] aufgezeigte Dilemma sozialer Bewegungen? Wird der „Daesh“[3] tatsächlich durch seine schrittweise Konsolidierung nicht nur einfacher zu bekämpfen, sondern auch noch weniger attraktiv für potentielle Anhänger?