Flaches Design mit ganz viel Tiefe

Microsoft: In der Zeitung lässt sich noch blättern, Sinn hat es allerdings nicht.

Die Zukunft wird eine verrückte. Es wird noch Zeitungen geben, sie werden sogar aus Papier sein – nur so verwegen, das gedruckte Wort für sich und für immer stehen zu lassen, wird niemand mehr handeln. Die an ihrer Anmut sofort als solche erkennbare Zeitung wird zum Bildschirm werden, wie die Kaffeetasse, die Fenster, jede Tischplatte und überhaupt alles auch schon welche sind. Was für den Leser Annehmlichkeiten bedeutet – er muss immerhin nie wieder umblättern -, wird auch für die Redaktionen ein Segen sein: Endlich passt alles auf Seite 1.

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Das Internet hat keine dunklen Ecken

Der Bundestag streitet kontrovers darüber, ob Abgeordnete offiziell mit Edward Snowden sprechen dürfen. Der Europarat hat ihn in dieser Woche in einem ruhigen und aufschlussreichen Gespräch vernommen.

Bevor Edward Snowden am Dienstag vor dem Europarat darüber sprach, dass die NSA dem Terror unverdächtige Organisationen und Personen überwacht – beispielsweise den Children‘s Fund der Vereinten Nationen oder Anwälte, die für Amerika Handelsabkommen verhandeln – verlas er eine Mitteilung, die ihm offenbar seine Anwälte geschrieben hatten. In ihr stellte er heraus, dass er sich mit seinem Handeln im Rahmen der amerikanischen Verfassung bewege. Es sei gerade sein Ziel, Schaden von Amerika abzuwenden. Zu dieser Strategie gehört, nicht selbst über die Enthüllungen zu entscheiden, sondern diese Selektionen von Journalisten vornehmen zu lassen. Details seien von ihm nicht zu erwarten, nicht weil er keine habe, sondern weil es nicht seine Aufgabe sei, sie weiterzugeben.

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Die Wirklichkeit der Metadaten

Der Vize und sein Präsident. Als Amtsanwärter haben Joe Biden und Barack Obama die Metadatenanalysen der Telefonüberwachung verteufelt. Im Amt loben sie die Verheißungen dieser angeblich rechtskonformen Ermittlungsarbeit. Wer lügt, lässt sich dennoch nicht so einfach sagen.

Der Begriff ist in der Tat ein Mysterium. Was soll ein Metadatum schon sein? Gerade das Big-Data-Zeitalter lehrt doch, dass alle Daten per se gleichwertig sind, bis Analysen zeigen, was sie unterscheidet, was sie wichtig oder unbedeutend macht, welchem Kontext sie zuzuordnen sind oder als wie neutral und wahrhaftig sie gelten können.

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