Der Fürst (Niccolò Machiavelli, 1532)

REZENSION

Das vorliegende Buch (hier in einer Übersetzung von 1913) verfasste Niccolò Machiavelli im Jahre 1513. Nach falschen Anschuldigungen über eine Beteiligung an einer Verschwörung gegen die in Florenz herrschende Familie der Medici, hatte er sich aufs Land zurückziehen müssen. 1516 widmete er den Text in der Handschrift dem jüngeren Lorenzo de Medici (1492-1519), der gerade Urbino erobert hatte und dort Herzog geworden war. Auch deshalb wurde das Buch oft als Versuch Machiavellis gewertet, sich mit den Medici gut zu stellen und seine gesellschaftliche Stellung wiederzuerlangen.
Der Text selbst liest sich in weiten Teilen wie eine Art ‚Herrschen für Anfänger‘. Machiavelli nennt als Ziel seiner Überlegungen zu erörtern, was Herrschaft ist, welche verschiedenen Arten es gibt, wie sie erworben, erhalten, und weshalb sie verloren wird (S. 12). Anhand zahlreicher, vorwiegend antiker Beispiele versucht er, allgemein gültige Regeln aufzustellen, die es einem Fürsten ermöglichen sollen, erfolgreich zu herrschen.
Das Werk kann grob in drei Abschnitte untergliedert werden: Der erste (Kapitel I. – XI.) geht auf die verschiedenen Arten der Herrschaft und die Mittel, sie zu erlangen und zu behaupten ein. Teil zwei (Kapitel XII. und XIII.) beschäftigt sich mit militärischen Aspekten der Herrschaft, während in den Kapiteln XIV. – XXVI. Machiavellis Beobachtungen bezüglich der notwendigen Eigenschaften eines Herrschers, sowie der Natur der Menschen im Allgemeinen, darlegt werden.

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