Blablabla, Twitter, Facebook, bla, History, bla

Es macht ja viel Spaß, Soziologie zu betreiben und daraus Schlüsse für den Alltag zu ziehen. Man erkennt, dass Taxifahrer ebenso zutreffend über Politik reden können wie Anne-Will-Gäste, dass poetische Vierzeiler mehr über die Welt aussagen als Jahrtausende alte Religionstexte oder dass meine Oma mehr über Rückenschmerzhilfe weiß als mein Arzt. All dies ermöglicht die ständig präsente Unterscheidung von Gerede und Gemache. Keiner hat ein Vorrecht darauf (oder die Möglichkeit), die Wahrheit des Gemaches zu ergründen, nur weil er es sich zum Thema des Geredes erwählt hat. Alles funktioniert einfach, weil es funktioniert und ob man darüber redet oder nicht, entscheidet noch nicht, wie es funktioniert oder ob überhaupt.

Gerede bleibt Gerede und Gemache bleibt Gemache.

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Tödliche Lebenszeichen der Politiker

Geschichte wird und wurde von Helden gemacht. Dies ist ein allgegenwärtiges Verständnis, das hier gar nicht infrage gestellt werden soll. Es ist selbstverständlich, dass neben den Personen und ihren Handlungen ebenfalls Organisation, Umstände, besondere Bedingungen, Gelegenheiten usw. Rollen spielen, die letztlich Geschichte gestalten. Im Gedächtnis bleiben allerdings überwiegend die Helden und ihre Taten.

„Person“ und „Handlung“ sind die beiden Kriterien, die im Wirrwarr der Zeit den Unterschied machen und Situationen über die Maßen markieren. Wir kennen Ceasar, Hitler, Kennedy und Alexander den Großen. Daneben Menschen wie Juri Gagarin, Albert Einstein, Sean Connery und David Beckham.

Die erste Namensreihe besteht aus berühmten und berüchtigten Politikern der letzten 2000 Jahre, die zweite Namensreihe aus berühmten Menschen, die das letzte Jahrhundert wirkten. Politiker für die Ewigkeit zu konservieren war also viel einfacher. Wahrscheinlich mussten für die Nicht-Politiker erst die Kapazitäten der modernen Verbreitungsmedien erfunden werden, damit ihnen das zuteil wird, was Politiker schon immer in Anspruch nehmen konnten: Ruhm und Ehre.

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