Ungleichheit und Systemtheorie – Die blinden Flecken in Luhmanns Theorie der Gesellschaft
„Was vernünftig ist, das ist wirklich; und was wirklich ist, das ist vernünftig“ (Hegel 2000: 10).
Ungleichheit wird in der Systemtheorie von Niklas Luhmann eher am Rande behandelt. Dieser schließt an die Gedanken Durkheims (1893) an und verortet die stratifizierte Gesellschaft in der vormoderne, zwischen segmentären Gesellschaften und funktional differenzierter Weltgesellschaft. Er geht dabei von einem Primat der funktionalen Differenzierung aus, meint also, dass horizontale Differenzierung (Arbeitsteilung) für die Beschreibung unserer heutigen Gesellschaft wichtiger ist als vertikale (Ungleichheit).