Kategorie: Vertikal

  • Deine Meinung zählt! Massenmedien als riskante Meinungsmärkte

    Gezahlt wird mit prekärer Aufmerksamkeit. Über Methoden, Gewinne und Verluste der eigenen Selbstvergewisserung Überall wird nach Meinungen gesucht. Ob man den Supermarkt, die Universität, das Kirchengemeindehaus, das Museum oder das Bürgerbüro seiner Stadt betritt, irgendwo findet sich immer ein verstaubter Kummerkasten, ein zu langer Fragebogen oder ein unlesbares Gästebuch. Aber schon lange geht es hier…

  • Ziele und Grenzen gelingender Assoziologie

    Die Ins-Internet-Schreiberei hält noch immer viele Überraschungen parat. Zum Beispiel die, dass es bei dem, was man so nebenher lernt, tatsächlich nicht sehr oft um Inhalte geht. Ab und zu wird man von einem Wikipedia-Artikel überrascht und erfährt Dinge, die man gut erzählen kann. Viel tiefergehender sind jedoch die Hilfen zur Selbsthilfe. Ganz prägnant ist…

  • Im Selbstgespräch mit der Maschine

    Ich war vergangenes Wochenende beim zweiten medienwissenschaftlichen Symposium der DFG* (Reader).

  • 23 Prozent

    Die Daily Show zu Foxconn, mit Dank für den Hinweis an Hans Hütt, der dies meinem letzten Text nachtrug. Man muss nicht mehr dazu sagen, die Kontrastierung der US-Wahlkampfversprechen mit der Realität reichen. Man könnte aber noch seitenlang darüber schreiben, welche Individualitäts-, Freiheits-, und Selbstverwirklichungsversprechen über diese Technologie propagiert werden, während eben genau das Gegenteil…

  • „supposed to be fair“

    Vergangene Woche fand in Bielefeld eine Tagung mit dem Titel „Dealing with the Disasters of Others“ statt*. Darin gab es einen Vortrag des britischen Historikers Stephen Mosley über „Disaster in Slow Motion„. In englischen Städten starben zum Ende des 19. Jahrhunderts etwa 100 von 100.000 Menschen an Bronchitis, weil die Städte von den Industrieanlagen und…

  • Glaubwürdigkeit – woher und wozu?

    Christian Wulffs Schöner-Leben-Affäre steht stellvertretend für vieles, was derzeit nicht mehr richtig funktioniert oder immer nur sehr merkwürdig funktionierte und diese Merkwürdigkeit nun offenbart: Politiker müssen sich in ihrer Karriere gegen Parteikollegen durchsetzen, werden aber nur im Hinblick auf ihren Dienst für die Partei beobachtet; Im Parlament kämpfen Parteien gegeneinander für das Gemeinwohl. Die Demokratie…

  • Männer denken zu viel, Frauen träumen zu viel

    Na gut, nehmen wir einmal an, sie hat hiermit recht: Die ‚neuen Männer‘ sind rücksichtsvoll verlegen, mutlos und durch ständiges Denken in ihren Taten gehemmt. Was wäre die Konsequenz? Soll man es als Plädoyer lesen, als Mann (wieder?) tatkräftig, undurchdacht und fordernd mit Frauen umzugehen?

  • Empathie und Verwaltung

    Ein schlüssiges Argument ist: Professionalität. Wie schafft es ein Staat, Gefangene über Jahre in sensorischer Deprivation zu halten? Wie schafft es eine Bürokratie, eine Familie zu zerstören, weil sie die Eltern in den Wahnsinn und ein Kind in den Suizid treibt? Wie schafft es ein Polizist, per Amtshandlung einem Mann mit einem Wasser/Pfeffer(?)spray-Gemisch die Augen…

  • Die Perfidie der freien Wahl?

    Melanie Mühl setzt sich im Feuilleton der FAZ mit einem Buch Michèle Rotens („Wie Frau sein. Protokoll einer Verwirrung“) auseinander. An dieser Stelle soll der Versuch einer positiven (Re-)Interpretation der Problemstellung unternommen werden, indem gefragt wird, was unter Freiheit heute eigentlich noch zu verstehen ist.

  • Burn-Out-Diagnosen

    Zwischen Fremd- und Selbstausbeutung – Ein Plädoyer für eine dritte Beobachtungsebene und einen ersten Ausweg Es sind die sadistischen Auszüge der modernen Leistungsgesellschaft, so die umlaufende Erklärung für die Diagnose eines neu bezeichneten Phänomens: Burn-Out. Eine Nation ist plötzlich ausgelaugt, überlastet und überfordert. Als Rezept gegen die neue Volkskrankheit wird ein Cry-Out verschrieben. Empört Euch! gegenüber…

  • „Social Web“ ist eine Lüge

    Das Internet kann nichts dafür, dass wir es überfordern. Es sind eben doch alles nur Nullen und Einsen, so oft von der Maschine hin und her interpretiert, dass es kaum einen Unterschied macht, ob wir noch einen Interpretationslayer oben drauf legen, nur weil uns so vertraut scheint, was der in und für viele Sinne flache…

  • Wünsche, Wille und Vorstellungen

    In einer meiner ersten Uni-Veranstaltungen, erstes oder zweites Semester, in einem Sozialpsychologieseminar, hatten wir mit der Dozentin festgestellt, dass es im Grunde keinen Altruismus gibt, weil sich jedes derartige Verhalten auf Egoismus zurückführen lässt. Glücklicherweise war das ein Ausflug in ein fremdes Fach, mein Studium war das der Soziologie. Obwohl ich, um den familiären Fragen…