Und die Moral von der Geschicht’?

Eine bessere Moral als die der anderen (Modelle) gibt es nicht

Über 40.000 Angestellte haben in den letzten Monaten an den Finanzplätzen in London und New York ihren Stuhl räumen müssen. Dass die meisten von ihnen nicht unbedingt wieder zurück möchten, ist bei dem arbeits(un)rechtlichen Ausmaß an Selbst- und Fremdausbeutung kaum verwunderlich. Und was dann?

Nach dem Exit aus der verhassten Branche und der beruflichen Stagnation folgt nicht selten auch die Depression in den Köpfen. Als Therapieform liegt neben der Verschwörungsschrift derzeit die Autobiografie im Trend. Sie ist nicht allein in der Literaturwissenschaft als Zwecks- und Gebrauchsform anerkannt, denn sie verhilft den Gegangenen nicht nur zur (un-)endlichen Selbstreflexion und Selbstthematisierung, sondern hält den Autor zunächst einmal im Alltag beschäftigt.

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Zum Leben verurteilt

Die Überschrift ist eine aus dem Fundus der inspirierenden Widersprüchlichkeiten, die immer wieder kurze Einwürfe und manchmal buchlange Diskussionen verursachen. Meistens driftet man mit ihnen in die Schöndenkerei ab, redet über Widerstände, die das Leben greifbar machen, über Hindernisse, die beim Blick zurück einen Weg erkennen lassen oder über unüberwindbare Barrieren, die alte Wege versperren und dadurch zu neuen führen. Wenn wir der Ratgeberliteratur glauben, können und müssen wir uns und andere zum Glück zwingen, weil Philosophen sagen, dass wir zur Freiheit verurteilt sind.

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