Flash Organisation auf dem Campus

Kann, nein muss man an Universitäten alles sagen können? Und wer erhält Zutritt zur privilegierten Bühne der Universität? Können sich die Wissenschaften und ihre gegenwärtige Form der Organisation an Universitäten auch gegen populistische Positionen kritisch zur Wehr setzen? Ist das überhaupt Aufgabe von Wissenschaft?

Am 3sat-Bericht „Kampf auf dem Campus“ diskutieren wir die Ereignisse und Debatte um die Einladung von Rainer Wendt an der Goethe-Universität in Frankfurt und die Problematik freier, politischer Rede und öffentlicher Veranstaltungen im universitären Rahmen oder zumindest den Räumlichkeiten solcher Institutionen.

Anschliessend folgt ein kurzer Austausch über die Stanford Werbeclips aus der schönen neuen Welt des freundlich lächelnden Kapitalismus und seiner neuesten Erfindung, der Flash Organisation. Und am Ende gibt’s noch eine soziologische, psychologische, historische Serienempfehlung. Wer weiss, vielleicht bauen wir das auch zu einem eigenen Programmpunkt aus..?


Zu hören sind:
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Rena
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Moritz
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Stefan
Feed: https://feed.sozialtheoristen.de/podcast

2 Kommentare

  1. Lierschof sagt:

    Sozialtheoristen
    Flash Organisation auf dem Campus

    Lieber Moritz!

    Das Gespräch über die Geschlechterdifferenzierung hattest Du abgeschlossen, indem Du auf den speziellen Zusammenhang hinweisen wolltest in dem wir uns immer noch in Deutschland, Österreich und und befinden, wo noch vor nicht allzulanger Zeit Juden sich scheuten an Universitäten, bei Lesungen und Vorträgen aufzutreten.

    Die Bezugnahme ist so gewählt, als würden die Empfindlichkeiten in der Geschlechterdiskussion irgendwie mit der Empfindlichkeit von Israelis nach dem Holocaust verglichen werden können…?

    Das kannst Du wohl nicht ernsthaft gemeint haben, oder?

    Nur weil beide Opfer genannt werden und beide Rücksicht, Differenzierung, Verständnis fordern…..?

    So scheint mir auch der Aphorismus von Adorno, in dem Zusammenhang völlig in sein Gegenteil gewendet worden.

    „…den besseren Zustand….. denken, als den, in dem man ohne Angst verschieden sein kann.“

    Denn das Problem in vielen Gegenwartsdiskussion scheint mir zu sein, dass Differenzierung mit Individualisierung verwechselt wird, der Sonderfall zum Regelfall stilisiert wird, in allem nicht ein allgemeines, universelles gesehen w erden kann, sondern der Einzelfall als Allgemeines verbindliche werden soll.

    Das Verschieden-sein ist heute gesellschaftlich konsumtiv zwanghaft geworden. Der heutigen Situation entsprechend müssen wir den Aphorismus umschreiben:

    „…den besseren Zustand….. denken, als den, in dem man ohne Angst gleich sein darf.“

    Oder wie bei Kant: – indem ich fähig werde das Allgemeine zu erkennen und es persönlich anerkennen können ….

    Weiter komme ich nicht!

    Günter

  2. Frank sagt:

    Zu der Flashorganisation stellt sich mir spontan ein Bezug zu einem DARPA-Projekt aus den späten 90ern her: http://www.daml.org/ . Die DARPA hat sich damals das Ziel gestellt, ein System zu bauen, welches mit Hilfe autonomer Netzwerkagenten, beliebige Aufträge (on- u. offline) garantiert erledigt. Ein großes Problem, welches es zu lösen galt, war die Frage: Wie beschreibe ich maschinenverständlich ein Problem der Realwelt? (Bspw. Bringe einen Lastwagen mit Munition von A nach B über Z.)

    Hier schließt sich die Bemerkung von Stefan an: Die im Video beschriebenen Flashorganisation läßt sich „mühelos“ mit Computer-Teilnehmern anreichern. Und zwar so, dass es die menschlichen Teilnehmer nicht einmal merken.

    D.h. dieser Begriff der „Flashorganisation“ vollzieht etwas in der Soziologie nach, was es in den Ingenieurwissenschaften seit etwa 20 Jahren gibt. Es handelt sich aus meiner Sicht um eine Art Zwischenschritt zur vollständigen Maschine-Maschine-Interaktion bzw. zu fluiden Unternehmen. Es gibt keine dauerhafte Unternehmensstruktur, sie existiert nur für den Augenblick der Zusammenarbeit der Agenten. Ob diese Agenten menschlich oder technisch sind, ist für das Ergebnis vollkommen unerheblich.

    Wer sich etwas tiefer mit den fluiden Organisationen beschäftigen möchte, findet möglicherweise hier Erhellung: https://www.amazon.de/Modellierung-Fluider-Organisationen-informationstechnischen-Unterst%C3%BCtzung/dp/393886348X

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