Universität und Kritik

(Tag 1, Tag 2, Tag 3, Tag 4, PDF-Version aller Tage) Heute war unser letzter Tag. Der gestern vermutete Anschluss an digitale Themen fand nicht statt. Morgens stand „Lüften“ im Programm, was hier im Norden einiges versprechen könnte, doch die Ostsee war eher gespenstisch ruhig und damit keiner weiteren Erwähnung wert. Anschließend sprachen wir über Facebook und die Sozialtheoristen, wovon es keine Mitschriften gibt die hier festgehalten werden können. Das Abendprogramm bestand aus einer zufälligen Überraschung, ich war alleiniges Publikum einer Musikaufführung: Matthias Hermann am Cello und Joachim Landkammer am Steinway-Flügel. Was gespielt wurde weiß ich nicht, die Auswahl war spontan, das Niveau war hoch und die Unschärfen machten es zu einem echten Vergnügen. Weil dazu wenig zu sagen bleibt lieber ein paar Bilder. Und dann zum Abschluss der #EineWocheZeit noch ein paar Notizen zum letzten Redner Rudolf Stichweh.

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Vorlesung als Leiden

(Tag 1, Tag 2, Tag 3, Tag 4, PDF-Version aller Tage) Wir blieben heute wieder ohne Patrick Bahners und schoben Münkler trotzdem ins Programm, aber in den Abend, ins Kaminzimmer. Im Konferenzglaskasten begann der Tag mit Hanna Engelmeier, die ein hochaktuelles und noch häufiger blindlings abgelehntes Thema mitbrachte: Die Universität als Safe Space und Free-Speech-Zone. Dass die amerikanischen Zustände unsere Debatte prägen, verhinderten wir sofort: Empirisch lieferte nämlich Rainer Wendt (der gescholtene Gewerkschaftschef, der sich als Polizist bezahlen lässt, obwohl er gar nicht als Polizist arbeitet und der sich als Gewerkschaftsführer anbietet, obwohl seine Organisation nicht mal im DGB ist) das Gesprächsmaterial. Wendt war kürzlich zum Vortrag in die Universität Frankfurt geladen, zur Gastrede kam es dann allerdings nicht. Wir haben das auf konkretestmögliche Weise nachvollzogen, indem wir zehn Minuten in die Rede reingehört haben, die der Frankfurter Studentenschaft Anlass war, um seine Ausladung zu bitten. Nur was genau ist durch diese durch Protest verhinderte Gastrede (nicht) passiert?

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Universität ohne Bücher

(Tag 1, Tag 2, Tag 3, Tag 4, PDF-Version aller Tage) Patrick Bahners war heute noch nicht da, Münkler und der für ihn geschriebene Blog war dadurch heute nur nebensächlich, blieb aber ursächlich. Es begann stattdessen mit drei dicken Büchern auf dem Tisch vor Elias Kreuzmair. Zwei davon beinhalteten studentische Kritik an der Universität, ausformuliert nach einer Hörsaalbesetzung vor einigen Jahren, die inzwischen dazu führte, dass der Rädelsführer von damals zwar die Universität verließ, seine Anhänger selbst aber Teil der Universität wurden, die sich trotz Widerstand natürlich veränderte. Kritik also, ok. Aber warum in Buchform? Wenn das Medium die Botschaft ist, hat man sich dann nicht schon vor allen Argumentationen unterworfen, wenn der rebellische Aufruf in Form einer Abschlussarbeit vorgelegt wird? Kritik wurde hier zum akademischen Leuchtturmprojekt, dem Karriere folgte, unterstellter Maßen also auch Kalkül vorausging. Nun gut, man kann es im üblichen Rahmen nachlesen, der Amazon-Suchbegriff lautet „Unbedingte Universitäten“.

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Watchblog als Zeugnis

(Tag 1, Tag 2, Tag 3, Tag 4, PDF-Version aller Tage) Eine Woche Zeit, das scheint nicht unbedingt viel zu sein um große Dinge zu klären. Aber das Setting ist dann doch etwas Besonderes: Wo sitzt man schon zusammen, zu ungefähr zwanzigst, führt eine abendfüllende Diskussion am Kamin und sieht sich schon am Morgen in ähnlichem Setting (Konferenzglaskasten) wieder, tags drauf noch mal, noch mal und dann noch mal? Vom Frühstück bis zum Abendessen, gefüllt mit Diskussionen und jeden Abend so eine Runde. Der erste Tag unserer „Einen Woche Zeit“ ist abgehakt, wir kennen uns jetzt. Ab morgen geht‘s darum, uns nicht zu langweilen. Das könnte einfach fallen, weil wir morgen mit dem Thema von heute noch mal von vorne beginnen: Wem hat „Münkler-Watch“ was gebracht und was weiß – der Punkt ist morgen neu – Patrick Bahners darüber zu sagen?

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