Kategorie: Wirtschaft

  • Solidarische Entsolidarisierung

    In der heutigen F.A.Z. ist im Wirtschaftsteil ein kleiner Text („Eine Frage der Ehre am Golf“, S. 10) versteckt, der in den arabischen Ländern eine „geistige Revolution“ beobachtet: „Auch in den Golf-Staaten nimmt die Komplexität des Wirtschaftens zu, und eine Vielzahl neuer gesetzlicher Regelungen, sei es zum Kapitalmarkt oder zum Konkursrecht, wird dieser Komplexität gerecht.“…

  • Ausgänge aus fremdverschuldeter Alternativlosigkeit?

    In der heutigen F.A.S. ist ein interessanter Text über die „Diktatur der Notengeber“. Nach mehreren Jahren Krise wissen wir zwar immer noch nicht, ob es sich nun um eine Wirtschafts-, Politik-, Vertrauens- oder Währungskrise, eventuell in wilder Kombination, handelt, oder ob sie sich vielleicht nicht doch (irgendwann einmal rückblickend) noch als lähmende Zukunfts- oder Mutkrise…

  • Wenn drei sich streiten

    Fragestellungen zu politischen Phänomenen sind immer wieder gerade dann besonders interessant, wenn die Politikwissenschaft nicht mehr in der Lage ist, sie zu behandeln. Ich vermute es liegt daran, dass sich Politikwissenschaftler zu wenig als Historiker und zu viel als Berater verstehen. Sie erklären, wie man überall auf der Welt Demokratie herstellen könnte, ohne verstehen zu…

  • Ende der Kreditfähigkeit

    Der Begriff Kredit verweist auf das Aufschieben von Zahlungen. Diese einfachste Form der Begriffsverwendung ist massenmedial inzwischen so präsent, dass die eigentliche Funktionsweise schon nicht mehr behandelt wird. Anstatt Tatsachen zu erklären, wird einfach auf den tradierten Begriff Kredit (als massenmedial taugliches Schema) zurückgegriffen und schon ist die Lage Irlands, Griechenlands, der Frankfurter Rundschau und…

  • Soziale Ausglegungsfälle

    Im letzten Artikel ging es um die auf jede größere regionale Naturkatastrophe mittlerweile folgende globale Kulturkatastrophe. Der Zwang, eine Atomkatastrophe wie die in Japan mitzuerleben, führt dazu, das der bestehende Semantikapparat, der für Diskussionen seit Jahren und Jahrzehnten genutzt wird, ein geändertes strukturelles Fundament bekommt. Aus manchen Befürchtungen wurden Gewissheiten aus vielen Vermutungen wurden harte…

  • Stottern im Maschinenraum, Captain gefordert

    Ich habe heute Michael Ballhaus in einem kurzen Interview gesehen. Er äußerte sich besorgt über das moderne Kino. Nachdem alle technischen Gestaltungsmöglichkeiten ausgeschöpft seien, kann man „die Menschen nicht mehr überraschen, weil sie wissen, dass alles möglich ist.“ Er ist an dieser Stelle ganz Kameramann, denn was für den Filmingenieur ein Problem darstellt, ist für…

  • „Was ist Öffentlichkeit?“ ist die falsche Frage

    Eigentlich ist Jeff Jarvis ein Typ, dem man gut zuhören kann. Er darf sich nur nicht vorbereiten und weder über Journalismus noch Google sprechen. Bei Twig („This Week in Google“, einem Leo Laporte „Netcast“) ist Jeff Jarvis wöchentlich eine Stunde zu hören – man redet über das Neuste aus dem Internet, bereitet sich nicht groß…

  • (Buchempfehlung) Thema: Staatsschulden

    Seit 2008 die „Krise“ losbrach, kamen, auch in Texten dieser Seite, viele soziologische Fragen auf, die den Unterbau der „wirtschaftlichen Realitäten“, wie er in den Massenmedien erzählt wurde, betrafen. Eine, und die mich am meisten interessierende, war die nach dem Phänomen der Staatsschulden. Während Unternehmen als Organisationen des Wirtschaftssystems klar was mit Geld zu tun…

  • Entwicklungsvorsprung chinesischer Planwirtschaft?

    Ich habe den heutigen Morgen mit zwei interessanten Lektüren verbracht. Begonnen habe ich mit Thomas Strobls erstem Kapitel von „Ohne Schulden läuft nichts“ und für die Uni musste ich noch einen Text von Michael Mitterauer über die „Mittelalterlichen Wurzeln des europäischen Entwicklungsvorsprungs“ nachschieben.

  • Ideologie und Moral

    Wenn ich mein deutsches Internet betrachte, bin ich immer wieder erstaunt, welche engagierten Meinungsbekundungen und lebhaften Diskussionen in ihm ausgetragen werden. Gerade die Kommentierungen der politischen Abläufe sind nicht nur wütend und anklagend, sondern sehr oft unterhaltsam und lehrreich.

  • Aufklärung und Meinungsbildung (mit FAS-Hilfe)

    Die EU-Finanzmisere mit Deutschland und Griechenland in den Hauptrollen wird meiner Ansicht nach soziologisch interessant, weil sie und ihr rahmendes Medientheater aufzeigen, dass es bei der Behandlung der Krise um alles geht aber nicht um Aufklärung.  Wer Bescheid wissen will, kann alle notwendigen Fakten nachlesen. Sich eine eigene Meinung zu bilden ist ebenso leicht. Hier…

  • Gesellschaftlich abgemeldet / individuell eingerichtet

    Dieser Text „Sozialhilfe auf fünf Jahre begrenzen“ von Gunnar Heinsohn ist etwas merkwürdig. Ich hab ihn zuerst überflogen, dachte mir dabei, es sei wohl wieder so ein Text der eine dieser Feuilleton-Debatte anschieben soll, sofern DIE ZEIT noch weitere Moralprofessoren in der Hinterhand hat, sah dann jedoch, dass es ein Beitrag von Gunnar Heinsohn ist…