Nach dem Paukenschlag

Eigentlich habe ich keine Ahnung von Comics. Eigentlich bin ich richtig genervt, wenn in Gesprächen andauernd Simpsons-Zitate verwendet werden, die nichtssagend sind und auch mit Vorabend-TV-Wissen nichts sagen. (Und alle Comic-Freunde, die mir jetzt erzählen wollen, dass die Simpsons nicht zum Comic zu zählen sind… – so Comicunbedarft bin ich eben.)

Thomas Strobl hat aber heute morgen auf einen ganz besonderen Superhelden hingewiesen. Einen gefallenen Punisher. Alt, abgehalftert und zum Teil mit Alltäglichem befaßt. Ich habe oben das Bild eingefügt, dass ich am eindrucksvollsten finde. Der alte Held, noch fähig Superheld zu sein, doch das, worauf es eigentlich ankommt, einen guten Eindruck zu hinterlassen und Zuversicht zu versprühen, das schafft er nicht mehr.

Und es stellt sich genau diese Frage: Was passiert mit dem Superheld, wenn er nicht mehr Story-tauglich ist? Für Superhelden ist der Heldentot ausgeschlossen. Aber was folgt nach der (letzten) Heldentat? Andreas Englund zeigt einen „beloved superhero on the wrong side of 40 just trying to get by“. Einen Superhelden in Rente.

Veröffentlicht von Stefan Schulz

Diplom-Soziologe aus Jena via Bielefeld in Frankfurt am Main. Kümmert sich promovierend um die Bauernfamilien des 12. Jahrhunderts mit ihrem Problem der erstmaligen "Kommunikation unter Unbekannten" und ist heute Journalist. stefanschulz.com

9 Kommentare

  1. Sebastian sagt:

    http://de.wikipedia.org/wiki/Watchmen#Szenario

    Empfehlenswerte Lektüre (die Comics, nicht der Kinofilm). Ich lasse Dir bei Gelegenheit mal ’ne Lektüreliste zum Comic-Grundstudium zukommen… wäre doch gelacht, wenn das nicht funktioniert.
    Alleine schon aus Gründen des gepflegten Feuilletons.

  2. Stefan Schulz sagt:

    Mach mal. Ich habe großen Nachholbedarf (und auch Lust, muss ich sagen). In den Kommentaren bei Strobls Post kamen wir auch schon auf die Watchmen. Die sind da tatsächlich ein besonderer Fall. (Kenne aber auch nur den Film.)

    https://plus.google.com/112760330572061429962/posts/Wt3D6ZvfTc6

  3. Stefan Schulz sagt:

    (Der Link geht nicht, wenn man nicht bei google+ eingelogt ist. komisch)

  4. Sebastian sagt:

    Ist ja auch naheliegend, also die Watchmen-Assoziation. Der Einfachheit halber empfehle ich einfach folgende Liste:

    http://listgeeks.com/#!/view/comic-books-1/by/autopoiet

    Dir als Soziologen mit Hang zur Science Fiction (vgl. die Star Trek-Beispiele allerorten, zuletzt heute in der FAZ) lege ich ganz besonders die Nummer 4, „Transmetropolitan“ ans Herz…

  5. Stefan Schulz sagt:

    Sehr gut, dem gehe ich nach! (Cooler Name schon, Transmetropolitan ;-)

  6. keiner sagt:

    Ich will nicht bei google+ Mitglied werden, kann ich dann den ganzen Post nicht nachvollziehen?

  7. Stefan Schulz sagt:

    Keine Ahnung. Normalerweise sind die Posts auch ohne Login sichtbar… wer weiss. Ah, jetzt weiss ich. Der Post ist zwar an tausende geteilt wurden, aber nicht als öffentlich markiert.

  8. Stefan Sasse sagt:

    Hi,

    zum Thema Superhelden in Rente auch unbedingt von Frank Miller „Batman – The Dark Knight returns“ lesen. Gleiches Thema.
    Es gibt eine ziemlich klare Tendenz was mit Helden passiert, die in Rente gehen beziehungsweise ihren Zenit hinter sich lassen, aber ich denke das findest du beim Lesen selbst raus ^^

  9. keiner sagt:

    Für mich auch eine gute Persiflage auf das impotente, weichgespülte Männerbild in Schweden, das „alte“/“klassische“ Rollenbilder nur noch bei Rentnern und im Vorvorgestern verortet.

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