Natürlich hilft es, Gesetze und Regeln einzuführen, um das eine oder andere Problem in den Griff zu bekommen. Aber das klappt nicht immer. Manchmal sind normative Schranken erfolgreiche Beiwerke umfassenderer Lernprozesse. Hin und wieder stößt man aber auch auf Probleme, die sich durch festgeschriebene Erwartungen und einklagbare Forderungen wohl kaum ändern, sondern nur noch besser vertuschen ließen.
Wir bräuchten in Deutschland keine Frauenquote, wenn sich die Männer mal ein wenig zusammenreißen und ehrlich sich selbst gegenüber wären. Wieso kann man sich nicht einmal als das ansehen, was man ist, ohne sich um den Faktor drei zu überschätzen? Wieso kann man nicht einfach mal mit einer Frau reden, ohne gleich eine Sexchancenkalkulation mitlaufen zu lassen? Wieso kann man nicht einfach mal nüchtern bleiben und Mut zur Ehrlichkeit zeigen? Wieso kann man sich keine Prostituierte nehmen, wenn man spürt, dass man eine braucht? Wieso kann man die Achtung sich selbst gegenüber nicht mal ein wenig aufheben, zugunsten der Achtung einer Frau?
Was den Männern fehlt, ist ein realistisches Bild von sich selbst. Nicht die mangelnde Frauenquote, sondern das mangelhafte Männerbild ist das eigentliche Problem. Männer, werdet klar im Kopf. Wer mit 20 zuhause auszieht und mit 30 fest im Berufsleben steht, ist noch längst nicht erwachsen und sollte das wissen. Sucht euch eine Frau (fürs Leben, gründet eine Familie,) übernehmt ein wenig Verantwortung und verpflichtet euch. Nicht nur, weil man so dem eigentlichen Sinn näher kommt und es vielen Frauen besser ginge, sondern weil es nicht auszuhalten ist, wie viele erbärmliche Gestalten es gibt.
(Bild: John Hartnup)
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