Ein wiederholter, expliziter Hinweis auf die Vorlesung von Peter Sloterdijk in der Schweiz. Ich glaube hier steckt viel drin: Die Unwahrscheinlichkeitsprämissen, die unvorhersehbare Kometenereignisse (Gefahr) ausschließen und die Gesellschaft ganz auf sich selbst zurückwerfen (Risiko); Immunitätsüberlegungen, die im Grunde eine Kommunikationstheorie mit verkehrtem Vorzeichen sind, aber genau darauf abzielen, worauf es heute ankommt: Wie kommt Ordnung in eine Gesellschaft, die kaum noch kommunikative Hürden zu bewältigen hat; und Drittens die Frage nach der Mechanik der sozialen Wirklichkeit, gipfelnd in der Frage nach den Juristen unter den Menschen, die etwas tun, damit andere etwas lassen, die Zeit nicht irreversibel sein lassen und durch Limitierungen mehr ermöglichen. Dass Peter Sloterdijk sich hier Luhmanns Gesellschaftstheorie über das Nadelöhr der Überlegung „Das Rechtssystem als Immunsystem der Gesellschaft“ (siehe: Du musst dein Leben ändern) aufschlüsselt, kann auch noch eine ganz andere Frage beantworten: Was kann man als nächstes mit der Systemtheorie machen? Sloterdijk scheint zu sagen: Umkehren und Popularisieren, ohne Rücksicht auf die wissenschaftliche Bürokratie, die sich mit Aberkennungen wissenschaftlicher Leistungen vor sich selbst schützen und vergewissern will…