Ich wollte hier einen Text schreiben, über die Beobachtung, dass sich in der Piratenpartei zwar keine Eliten, aber doch ausschließlich Privilegierte tummeln. Privilegiert, weil sie horrende Buchhonorare haben, weil sie verbeamtet sind, weil sie ein 1,0-Abitur vorweisen können. Privilegiert aber auch, weil sie noch keine Familien gegründet haben, noch keiner berufsbedingten Organisationszugehörigkeit gerecht werden müssen. Und auch deswegen privilegiert, weil sie sich in Deutschland um die Grundsicherheit ihrer Bedürfnispyramide keine Sorgen machen müssen. Privilegiert, weil sie sich um die Folgen ihres Handelns nicht zu sorgen brauchen. Privilegiert, weil sie nichts zu verlieren haben.
Ich lass das Schreiben dieses Textes aber bleiben. Es gehört auch zu meinen Privilegien, Ideen einfach so ins Internet zu schreiben, sie zur Verfügung zu stellen, für jeden, der sie möchte, mit einer Lizenz, die Kritik, Weiterdenken, Weiterverschenken zulässt. Ein Privileg, das mir seit ein paar Tagen sehr viel weniger bedeutet, das in meiner Privilegienhierarchie weit nach unten gerutscht ist. Das ‚Problem‘ des freien Internets ist nämlich das der PirateBay: Es gibt zu viele, die sich bedienen, es gibt zu wenige, die etwas anbieten.
Das ist das Argument. Die Hypothese lautet: In zehn Jahren ist kein schützenswertes freies Internet mehr übrig. Aber ja, bauen wir es einmal auseinander und wieder zusammen. Vielleicht hilfts… Die Gruppe mit den größten Privilegien ist die der dummen.
Schade, den Text hätte ich sehr gerne gelesen.
Aber warum bedeuten Dir Deine Privilegien seit einigen Tagen weniger? (Weiß nicht, ob Du das weißt, aber das PirateBay-Argument ist in den USA ziemlich populär, meines Wissens vor allem mit diesem Buch hier von Robert Levine viel diskutiert worden: http://www.amazon.com/Free-Ride-Parasites-Destroying-Business/dp/0385533764)