Kategorie: Vertikal
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Reputation als riskante Währung
Ein Satz mit X. Unser Bundesminister v.u.z. Guttenberg wird sich aktuell ordentlich ärgern. Mit sehr viel persönlichem Aufwand hat er sich ein Problem geschaffen, das er jetzt nicht hätte, wenn er in früheren Etappen seines Lebenslaufs einfach ein wenig fauler gewesen wäre. Ein Doktortitel hat, in unserer modernen Gesellschaft, eigentlich nur eine ordentliche Funktion –…
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Wissenschaft 2.0
Angesichts der Entwicklungen neuer Kommunikationstechniken rund um das Internet sehen sich die Produktionspraktiken einiger Funktionssysteme vor große Herausforderungen gestellt. Die „Holzmedien“ wissen nicht, wie sie mit den werbefinanzierten Angeboten im Internet umgehen sollen und die Akteure des Gesundheitssystems haben einen virtuellen Horror vor öffentlich einsehbaren Rankings ihrer Dienstleistungen. Auch das Publizieren wissenschaftlicher Forschungsergebnisse verändert sich…
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Kulturelles Überleben
Die aktuelle Dioxin-Geschichte ist an sich nur eine weitere, kleine Episode die ihre Vorläufer hat und auch ihre Wiederholung erleben wird und doch lohnt sich ein Blick auf den größeren Lauf der Dinge. Denn, wenn es um Leben und Tod geht und die Nuancen der dazwischen liegenden Welt juristisch, mathemagisch und medial verarbeitet werden –…
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Hidden in Plain Sight
Dieser Text soll darstellen, dass die WikiLeaks-Idee der Transparenz zwar eine gute Sache ist, aber nichts verhindert, was politisch wirklich gewollt ist oder einfach passiert. In einer der letzten Quarks & Co Sendungen ging es um die Psyche und ihre Mechanismen, mit einer plötzlichen aber andauernden Extremsituation (Entführungen, Bergwerkseinschlüsse, …) zurechtzukommen. Man kann das interessante…
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Differenzen der Hochschulen
In seiner Abschiedsrede als Präsident der Humboldt Universität zu Berlin überrascht Christoph Markschies mit der Überlegung, dass in Deutschland trotz Abschwächung ideologischer Borniertheiten immer noch keine wirkliche Differenzierung von Hochschultypen möglich sei („Universitäten können nicht allen alles bieten“, FAZ vom 28.10.2010). Überraschend ist ebenfalls seine Schlussfolgerung. Die deutsche Hochschullandschaft sei „also“ nicht konkurrenzfähig, weder im…
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Famelab – Ein direkter Weg hinaus aus der Wissenschaft
Zwischen Wissensproduktion und Wissenspräsentation liegen Welten. Für wissenschaftliches Wissen fällt dieser Unterschied vielleicht am deutlichsten aus. Studierende in den ersten Semestern erfahren den Unterschied zwischen Produktion und Präsentation wissenschaftlichen Wissens in gähnend langweiligen Vorlesungen auf eine besonders schmerzvolle Weise. Hochdekorierte Forscher halten Vorlesungen, denen man beim besten Willen nicht folgen kann. Monotone Monologe über Monopole.…
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„Was ist Öffentlichkeit?“ ist die falsche Frage
Eigentlich ist Jeff Jarvis ein Typ, dem man gut zuhören kann. Er darf sich nur nicht vorbereiten und weder über Journalismus noch Google sprechen. Bei Twig („This Week in Google“, einem Leo Laporte „Netcast“) ist Jeff Jarvis wöchentlich eine Stunde zu hören – man redet über das Neuste aus dem Internet, bereitet sich nicht groß…
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Millionengehälter und Gehirne bei der S21-Schlichtung
Unsere moderne Vorstellung von Politik und allem anderen weltbewegenden, außer der Liebe, ist durch eine Besonderheit geprägt: Wir sehen nur, was Politiker(, Manager, …,) entscheiden, wir sehen aber selten wie sie es tun. Das politische Tagesgeschäft versteckt sich in Organisationen und deren Teilbereiche. Dort, in Ministerien, Rathäusern und Abgeordneten-Bürogebäuden zirkulieren die Papiere, werden die Termine…
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„Globalisierungsgegner“ & „Menschenrechtler“
Ich habe zwei Ideen. Hier die erste:
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(Buchempfehlung) Thema: Staatsschulden
Seit 2008 die „Krise“ losbrach, kamen, auch in Texten dieser Seite, viele soziologische Fragen auf, die den Unterbau der „wirtschaftlichen Realitäten“, wie er in den Massenmedien erzählt wurde, betrafen. Eine, und die mich am meisten interessierende, war die nach dem Phänomen der Staatsschulden. Während Unternehmen als Organisationen des Wirtschaftssystems klar was mit Geld zu tun…
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Entwicklungsvorsprung chinesischer Planwirtschaft?
Ich habe den heutigen Morgen mit zwei interessanten Lektüren verbracht. Begonnen habe ich mit Thomas Strobls erstem Kapitel von „Ohne Schulden läuft nichts“ und für die Uni musste ich noch einen Text von Michael Mitterauer über die „Mittelalterlichen Wurzeln des europäischen Entwicklungsvorsprungs“ nachschieben.
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Gesellschaft erfahren
Viele glauben ja, der Begriff „christliche Werte“ sei ein politischer Kampfbegriff, der benutzt wird, weil er wischi-waschi-diffus auf genau gar nix verweist aber trotzdem offensichtlich genug praktische Geschichte mittransportiert, so dass er glauben macht, er bedeute dennoch etwas. Tatsächlich ereilt dieses Schicksal der Unbestimmtheit bereits den Begriff „Integration“. Denn was soll das denn sein? Deutsch…