Kategorie: Horizontal

  • Das Eigenrecht der Hauptversammlung

    Ein Vergleich zwischen der Nutzung von Stimmrechten und anderen Einflussmitteln Kommunikation beginnt beim Verstehen. Es kann dabei nicht um richtiges Verstehen gehen, denn selbst einfach mal Klartext zu reden, bleibt eine psychische Utopie. Sie kann nur sozial, also kommunikativ fingiert werden. Der Anspruch authentischer Kommunikation konfrontiert nicht nur Autor und Publikum mit kognitiven Grenzen, sondern…

  • Bis zum bitteren Ende

    16 eigene und 15 „geklaute“ Lieder. Fast durchgehend positives mediales Echo und eine Resonanz in den deutschen Zeitungen, die der letzten Veröffentlichung eines der so genannten deutschen Urgesteine- das Mal aber aus Berlin (aus Berlin), nicht aus Düsseldorf- in nichts nachsteht. Und während die Ärzte in einer der letzten, im freien TV empfänglichen, Harald Schmidt…

  • Punk ist… Oder: wie viel sind 2000 Mädchen?

    Mit jeder neu erschienenen Platte einer der (so genannten) deutschen Punkbands kommt die ebenso intelligente wie auch überlebensnotwendige Frage auf, ob das noch „Punkrock sei“. Seien es Die Ärzte oder die Toten Hosen, es spielt im Endeffekt keine Rolle, welche Band mit welcher musikalischen Ausprägung – die Frage bleibt stets dieselbe. Und da die Ärzte…

  • Zeit, Karl Weick und der 1. FC Köln – oder warum man einen Trainer nicht entlässt

    Am 10 März spielte der 1. FC Köln 1:0 gegen Hertha BSC Berlin. Beide Mannschaften befanden und befinden sich aktuell immer noch im Abstiegskampf. Das Besondere an dem Sieg der Kölner war nicht das Ergebnis eines mittelmäßigen Bundesligaspiels, sondern die im Anschluss an das Spiel folgende Entlassung von Volker Finke, seines Zeichens Kölns Sportdirektor seit…

  • Paradox politische Partizipation

    Ab morgen bin ich Journalist. Ich könnte also heute noch einmal den Soziologen heraushängen lassen. Vielleicht so: „Ihr wollt die Gesellschaft ändern – und gründet dafür eine Organisation?“ „Ihr wollt die Realität der Zukunft ändern – und denkt euch jetzt ein Programm aus?“ „Ihr wollt mit Inhalten überzeugen – und geht in Fernseh-Talkshows?“ „Ihr wollt…

  • Was man am Goldman Sachs Skandal lernen kann

    Über die unterschiedlichen Möglichkeiten der Kommunikation von Lernfähigkeit In Zeiten einer täglich neu ausgerufenen und diskutierten Finanzkrise (auf kriegsdeutsch: Finanzschlacht, Schuldenfeuer, EZB-Operation Bertha) ist der Informationsdruck hoch, um die Themenschwelle der Agenda zu überschreiten und gesellschaftliche Resonanz zu erzeugen. Resonanz im Mediensystem richtet sich nach den sogenannten Nachrichtenfaktoren, zu dessen verbreitester Maxime wohl die Formel…

  • Jeder will Willy wählen!

    Interessiert man sich für Schwarmverhalten, muss man das gleiche machen, wie wenn man sich für Netzwerke interessiert. Man geht irgendwo hin, wo sie sind und guckt zu, zum Beispiel vormittags auf einem Spielplatz, wenn dort ganze Kindergärten zu finden sind. Die Kinder sind die Schwärme und die Erwachsenen sind das Netzwerk.

  • Wie wäre es mit Vertrauen?

    Bei all den Lösungen, die diskutiert werde, werden Probleme übersehen. Diese Diagnose kann als die einzig richtige, heute gültige behandelt werden, weil sie inhaltlich so neutralisiert ist. Sie sagt nichts darüber, was ist, sondern nur, dass man es nicht weiß. Nun wird selbst die zeitgeistgegenwärtigste politische Partei gefragt, was in ihrem Programm steht, und anstatt…

  • Wer braucht wozu und wieso überhaupt Piraten?

    Zur Bundestagswahl 2009 waren die Piraten eher Protestbewegung als politische Partei, männliche Erstwähler wählten sie damals mit 13 Prozent. Nun, ein Jahr vor der nächsten Bundestagwahl, erweiterten sie das deutsche landesparlamentarische Parteienspektrum inzwischen um 19 Piraten-Abgeordnete. Aber: 94 Prozent der Menschen, die im Saarland tatsächlich Piraten wählten, bestätigen auf Nachfrage den Satz: „Die Piraten sind…

  • Einhundert „Piraten zweiter Klasse“*

    Vorhin gab es keinen Stream aus Münster vom Piratenparteitag zur Vorbereitung der Landtagswahl in NRW. Die Wahl der Landesliste soll geheim bleiben. Jeder Pirat vor Ort hat nun (bei dieser Etappe) 109 Stimmen, die er auf dem riesigen Wahlzettel frei verteilen darf.

  • Die Moral der Motive

    Greg Smiths Goldman Sachs Schelte Am 14. März erschien in der New York Times ein Artikel, in dem der ehemalige Investmentbanker Greg Smith mit seinem wiederum ehemaligen Arbeitgeber, Goldman Sachs, abrechnete. Der Vorwurf, den Smith Goldman Sachs macht und der daraufhin für weltweites Medienecho sorgte, ist simpel: Die Investmentbank versucht losgelöst von Fragen moralischer Integrität…

  • Willkommen Hollande

    In der internationalen Politik gibt es zwei Gebote, die lange in Verbindung mit dem Wort Ehrenkodex benutzt wurden. Das eine Gebot besagt, dass ein Staats- oder Regierungschef öffentlich nicht im Namen eines Kollegen sprechen soll. Das andere Gebot besagt, dass sich eine Regierung nicht in die inneren Angelegenheiten eines anderen Landes einmischen darf. Das Befolgen…